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ESC Programm 2009
"Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe!"
Performanceserie und intermediale Installation
Start der Performanceserie im Öffentlichen Raum: Samstag, 26.9., 16.00 Uhr
Eröffnung der intermedialen Installation: Freitag, 9.10.2009, 19.30 Uhr
bis 18.10.2009
spezielle Öffnungszeiten: Die - So 10.00 - 19.00 Uhr
in Kooperation mit dem steirischen herbst
Ich bin meine Welt (C.I. Brom/ P. Brandlmayr)
Diese Performancereihe bzw. Installation geht auf ein Konzept des
Künstlers
C. I. Brom (1931-1997) zurück, in dem sich dieser ausgehend von
Wittgensteins 'Tractatus logico-philosophicus' mit der
Egozentrizität des
Menschen auseinandersetzte. "Es sind gerade die Versuche die Grenzen der
eigenen Person zu überschreiten, die die Zentriertheit des Menschen
auf sich
selbst sichtbar machen", schreibt Brom und verweist damit auf die
Unmöglichkeit den persönlichen Standpunkt als Zentrum der Welt
verlassen zu können.
Performance-Termine:
30.9.2009, 17.00 Uhr Universität Graz Hörsaal 0122,
Universitätsplatz 3, 2.Stock
ACHTUNG - geänderter Termin!
2.10.2009, 20.00 Hauptplatz - verschoben auf Freitag, 16.10.2009,
Karmeliterplatz, 18.00 - 21.00 Uhr
7.10.2009, 17.30 Uhr Ecke Sporgasse/Hauptplatz
30.9.2009 17:00 Universität Graz Hörsaal 0122,
Universitätsplatz 3, 2.Stock
Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. (5.6)
5.61 Die Logik erfüllt die Welt; die Grenzen der Welt sind auch ihre
Grenzen.
Wir können also in der Logik nicht sagen: Das und das gibt es in der
Welt, jenes nicht.
Das würde nämlich scheinbar voraussetzen, dass wir gewisse
Möglichkeiten ausschliessen, und dies kann nicht der Fall sein, da
sonst die Logik über die Grenzen der Welt hinaus müsste; wenn sie
nämlich diese Grenzen auch von der anderen Seite betrachten könnte.
Was wir nicht denken können, das können wir nicht denken; wir können
also auch nicht sagen, was wir nicht denken können.
2.10.2009 20:00 Rathausplatz
Alle Sätze sind gleichwertig. (6.4)
6.41 Der Sinn der Welt muss ausserhalb ihrer liegen. In der Welt ist
alles, wie es ist, und geschieht alles, wie es geschieht; es gibt in
ihr keinen Wert - und wenn es ihn gäbe, so hätte er keinen
Wert.
Wenn es einen Wert gibt, der Wert hat, so muss er ausserhalb alles
Geschehens und So-Seins liegen. Denn alles Geschehen und So-Sein ist
zufällig.
Was es nicht zufällig macht, kann nicht in der Welt liegen, denn
sonst wäre dies wieder zufällig.
Es muss ausserhalb der Welt liegen.
6.42 Darum kann es auch keine Sätze der Ethik geben.
Sätze können nichts Höheres ausdrücken.
7.10.2009 17:30 Treffpunkt Sporgasse/Hauptplatz
Beiläufig gesprochen: Die Gegenstände sind farblos.
(2.0232)
2.0271 Der Gegenstand ist das Feste, Bestehende; die Konfiguration
ist das Wechselnde, Unbeständige.
2.0272 Die Konfiguration der Gegenstände bildet den Sachverhalt.
2.03 Im Sachverhalt hängen die Gegenstände ineinander, wie
die Glieder einer Kette.
C.I.Brom (1979): Aber das Auge siehst du wirklich nicht
Peter Brandlmayr
"In meiner künstlerischen Arbeit setzte ich mich im Wesentlichen
mit formalen
und inhaltlichen Aspekten von Wissenschaft auseinander. Dabei verwende
ich
künstlerische und wissenschaftliche Arbeitsweisen um mich mit
einem Thema in
vielschichtiger Weise auseinanderzusetzen. Ein wesentliches Element
stellt
dabei das Spiel mit Fakten und Fiktionen dar. Auf diese Weise habe ich
1999
die Institution des Instituts für Wissenschaft und Forschung
gegründet, an dem
eine Reihe von fiktiven Wissenschaftlern tätig sind. In meinen
Arbeiten
beschäftige ich mich in erster Linie mit diesen Figuren, deren
Leben und deren
Werk und versuche diese über die Sammlung von Fotografien,
persönlichen Gegenständen, Skizzen, Manuskripten etc. aus
dem Bereich der Fiktion herauszuholen und zum potentiellen Fakt zu
machen. Auf diese Weise entstanden neben ADAM, Prof Merkel, C. Fouche
auch der Physiker Prof V. Krylov. Nachdem sich das IWF als Institution
zwischen Kunst und Wissenschaft begreift, findet man in diesem Kosmos
wissenschaftlicher Personen auch Verweise an die Kunst, die vor allem
durch den Künstler C.I. Brom personifiziert sind. "
1970* Bad Ischl, 1994 Sponsion zum Mag. rer. nat. der Universität
Innsbruck, 1998 Diplom für Fotografie an der Grafischen
Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien; 1999 kommt ans Institut
für Wissenschaft und Forschung in Wien. Forschungsprojekt zu den
Manuskripten von Prof. Krylov. 2000-2001 Realisierung der Apparatur zu
den Grundlagen der Physik, 2002 Ausweitung der Arbeit auf das gesamte
Archiv des IWF. Darin befindet sich unter anderem auch der Nachlass
des Künstlers C. I. Brom. Seit 2002 recherchiert Brandlmayr auch
über die ereignisreichen Lebensläufe von Prof. V. Krylov und
C. I. Brom.
2002 erste Versuche einer Annäherung an die Arbeiten des so
rätselhaften 6. Kapitels von Krylovs dritten Manuskript
(Sequenzen 1-4/ Thorax).
2002-2004 Umsetzung der Interaktionen, nach den Konzepten des
Physikers Prof. Krylovs. (3. Manuskript, Kap. 5).
2005 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Innsbruck.
2005 setzt Brandlmayr die Arbeit an den Sequenzen fort (3. Manuskript,
Kap. 6). Im Jahr 2006/07 soll diese Arbeit abgeschlossen werden.
Parallel dazu wird an einer Publikation über den Physiker Prof.
V. Krylov sowie an einer über den Künstler C. I. Brom
gearbeitet.
english
Ich bin meine Welt (C.I. Brom/ P. Brandlmayr)
30.9.2009 17:00 Universität Graz Hörsaal 0122
The limits of my language mean the limits of my world. (5.6)
5.61 Logic pervades the world: the limits of the world are also its
limits. So we cannot say in logic, 'The world has this in it, and
this, but not that.' For that would appear to presuppose that we were
excluding certain possibilities, and this cannot be the case, since it
would require that logic should go beyond the limits of the world; for
only in that way could it view those limits from the other side as
well. We cannot think what we cannot think; so what we cannot think we
cannot say either.
2.10.200920:00 Rathausplatz
All propositions are of equal value. (6.4)
6.41 The sense of the world must lie outside the world. In the world
everything is as it is, and everything happens as it does happen: in
it no value exists?and if it did exist, it would have no value. If
there is any value that does have value, it must lie outside the whole
sphere of what happens and is the case. For all that happens and is
the case is accidental. What makes it non-accidental cannot lie within
the world, since if it did it would itself be accidental. It must lie
outside the world.
6.42 So too it is impossible for there to be propositions of ethics.
Propositions can express nothing that is higher.
7.10.2009 17:30 meeting corner
Sporgasse/Hauptplatz
In a manner of speaking, objects are colourless. (2.0232)
2.0271 Objects are what is unalterable and subsistent; their
configuration is what is changing and unstable.
2.0272 The configuration of objects produces states of affairs.
2.03 In a state of affairs objects fit into one another like the links
of a chain.
Peter Brandlmayr
"In my artistic work I mainly confront science's form and content. In
doing so, I use artistic and scientific methods to deal with a theme
in a complex way. The play with fact and fiction constitutes an
essential element in this. I thus founded the Institut für
Wissenschaft und Forschung (Institute for Science and Research) in
1999, where a series of fictional scientists are employed. In my
works, I am concerned primarily with these characters, their lives and
their works, and I attempt to pull them from the realm of fiction
through the collection of photographs, personal objects, sketches,
manuscripts, etc., and make them potential facts. The physicist Prof
V. Krylov emerged in this way along with ADAM, Prof Merkel, and C.
Fouché. Since the IWF defines itself as an institution situated
between art and science, there are also references to art within this
cosmos of scientific figures, which are personified mainly by the
artist C.I. Brom."
1970* Bad Ischl. 1994 graduation (Mag. rer. nat.). 1998 diploma for
photography at the Grafische Bundeslehr- und Versuchsanstalt in
Vienna. 1999 employment at the Institut für Wissenschaft und
Forschung in Vienna. Researchproject on the third manuscript of Prof.
Krylov.
2000-2001 realisation of the "Apparatur zu den Grundlagen der Physik
(apparatus to the fundamentals of physics)".
2002 extension of the project at the IWF to the whole archiv of the
Institut. Besides the Manuscripts of Krylov this also containes the
artistic remains of the artist and friend of Krylov, C. I. Brom. Since
2002 Brandlmayr is also occupied with the curriculum vitae of Krylov
und Brom. 2002 first trial to realise the puzzeling 6. Chapter of
Krylovs manuscript (Sequenzen 1-4/ Thorax).
2002-2004 realisation of "Interaktionen", after the concepts of the
physicist Prof. Krylov. (3. Manuscript, Chap. 5). 2005 graduation Dr.
phil. at the University of Innsbruck.
2005 Researchproject on the 6. Chapter of Krylovs Manuskript, called
"Sequenzen" (3. Manuscript, Chap. 6). This project should be finished
in the year 2008. In Addition to this work the results of the
researchproject about the life and work of Prof. Krylov and C.I. Brom
will be published.
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