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Sonifikationen / Sonifications
Koproduktion steirischer herbst 2011
in Kooperation mit musikprotokoll 2011

Time Inventors' Kabinet
Jogi Hofmüller, Reni Hofmüller, Norbert Math, Peter Venus
in Zusammenarbeit mit Stefanie Wuschitz, Dominik Schmidt-Philipp, Leon Leder (Asfast).

Eröffnung: Samstag, 24.9.2011
Ausstellungsdauer: bis 16. Oktober 2011
Mittagskonzert: Sonntag, 9.10.2011

pd patch satellite sonification


Sonifikationen / Sonifications
in Kooperation mit musikprotokoll 2011

Konzert
Sonntag, 9.10.2011, 12.00 - 13.00 Uhr

Peter Venus und Marian Weger - Raumsonde Venus Wega
Norbert Math - Frozen Wind Kabinet
Jogi Hofmüller - Satellitenkonzert
Reni Hofmüller - Windsong

Installationen
Samstag, 25.9. - Sonntag, 16.10.2011
Dienstag - Sonntag 10.00 - 19.00 Uhr

Peter Venus - Jurij - installation about time and space
Norbert Math - Frozen Wind Kabinet
Jogi Hofmüller - coallision
Reni Hofmüller - Windsong

Sonifikation ist die Übersetzung und Darstellung von Information in Klang.
Die aus den Sonifikationen resultierenden Klangereignisse können eine Schnittstelle zum Verständnis sein.
“Traditionelle Kategorien des musikalischen Zusammenhangs, wie melodische oder harmonische Fortschreitung, rhythmische oder metrische Periodizität, Wiederholung, Fortspinnung, oder Kontrast, haben an Bedeutung verloren, wurden ausgeklammert. Sodann liegt im Begriff Klangereignis – als positives Gegenstück seiner weitgehenden Neutralität – doch ein letztes Wissen, nach welchen Kriterien unterschieden wird; er legt nahe, daß es neben dem Ereignis auch das Nicht-Ereignis geben muss, eine Zeitspanne zwischen zwei Ereignissen, die ohne irgendwelche klangliche Artikulation verläuft. Gleichwohl bleibt sie nicht einfach leer, sondern wird durch die beiden klanglichen Phänomene, die sie begrenzen, selbst zu einem musikalischen Element. “ (aus: Moderne Musik nach 1945, Ulrich Dibelius, S. 356).

In den im musikprotokoll 2011 gezeigten Werken werden Echtzeitinterpretationen von verschiedenen Datensätzen erzeugt. In beiden Fällen (Wind und Satelliten) gilt, dass nur bei deren jeweiliger Anwesentheit auch etwas zu hören ist.
Die von den beteiligten KünstlerInnen komponierten Stücke sind während des steirischen herbsts 2011 als Installationen zu hören, und kommen am Sonntag, 9.10. mittags in konzertanter Form zur Aufführung. Weitere beteiligte Personen: Stefanie Wuschitz, Dominik Schmidt-Philipp, Leon Leder (Asfast).

Windzeit
Im “Time Inventors' Kabinet” TIK geht es um Zeit, Zeitwahrnehmung, Zeitmessung.
Time Inventors' Kabinet ist ein Projekt, die Auseinandersetzung mit und Interesse an Ökologie und Medienkunst, ein kollaboratives Experiment über Zeit; einen ökologischen Ansatz wählend in der Beobachtung von Zeitmustern und Zeitkontrollsystemen; die Werkzeuge, die wir entwickeln und bauen, um neue audiovisuelle Kunst zu schaffen und einen lebendigen Austausch über ökologische Zeit zu ermöglichen; eine Winduhr, eine imaginative Zeitschaltuhr, gesteuert durch die unregelmä&szig;ige Bewegung des Windes...
Seit 2009 entwickeln KünstlerInnen in Workshops, Performances, Ausstellungen und Radiokunstsendungen neue Stücke und Ansätze, zB. Winduhren – Zeit vergeht nur, wenn Wind weht. Folglich hat auch jeder Ort seine eigene Zeit. Ein gleichermassen poetisches wie subversives Vorgehen. Die Prototypen der Windzeitmessung sind unterschiedlich, die verwendete Information aus den TIK-Uhren ist von Ort zu Ort verschieden.

Satellitenpositionen
Seit 2009 baut ein Team von KünstlerInnen und TechnikerInnen einen Nanosatelliten, mursat1*, der voraussichtlich im März 2012 in einem erdnahen Orbit fliegen wird. Neben den aktiv vom Satelliten ausgesendeten Daten wie sein Rufzeichen (vermutlich OE6MURSAT), das Zählen seiner Schritte (GX Jupitter-Larsen, Orbit About The Polywave) oder den Energiestatus der Solarzellen sind auch die Positionsdaten, dh. Höhe, Geschwindigkeit, Überflugswinkel etc. verfügbar. Diese Daten sind über die Datenbank von NORAD** öffentlich zugänglich und werden üblicherweise zur Vorhersage eingesetzt, Softwarebeispiele: gpredict oder online: http://heavens-above.com/. Sie können auch als Sonifikationsdaten eingesetzt werden.

Derzeit arbeiten Satelliten als Einzelstücke, dh. sie erfüllen ihre Funktion ohne Vernetzung mit anderen Satelliten; die Idee der Swarm Intelligence (SI)*** ist hier noch nicht in Verwendung. Die einzigen Schwärme derzeit sind Trümmerfelder (zB. Die unbeabsichtigte Kollision von Iridium 33 und Cosmos 2251; oder der chinesische Satellitet FENGYUN C1, der von der chinesischen Regierung 2007 selbst abgeschossen wurde und dessen durch Trümmerkaskaden stetig steigende Zahl von Fragmenten Bahnen um die Erde ziehen...). Ideen zu Cubesat-Schwärmen, in denen sich die einzelnen Satelliten untereinander austauschen, sind allerdings in Diskussion.

Der Grossteil der Technologien, die unsere Gegenwart bestimmen, ist unsichtbar. Das gilt neben Gentechnik, Nuklear- und Nanotechnologien auch für Satelliten. Durch ihre Unsichtbarkeit befinden sie sich meist ausserhalb der Wahrnehmung im Sinne einer kritischen Auseinandersetzung mit ihrer Funktionsweise. Mit Sonifications unternehmen wir den Versuch, Möglichkeiten für diese Auseinandersetzung zu schaffen.

*mursat1 2009 von mur.at ins Leben gerufen, arbeiten mittlerweile ca 30 Personen rund um mur.at, realraum und ESC im LABOR an diesem ersten österreichischen Kunstnanosatelliten. http://sat.mur.at/
** NORAD (The North American Aerospace Defense Command (NORAD) is a United States and Canada bi-national organization charged with the missions of aerospace warning and aerospace control for North America. http://www.norad.mil/)
*** Swarm Intelligence Swarm intelligence (SI) is the collective behaviour of decentralized, self-organized systems, natural or artificial. The concept is employed in work on artificial intelligence. The expression was introduced by Gerardo Beni and Jing Wang in 1989, in the context of cellular robotic systems.[1] (Wikipedia)

im Rahmen von Möglichkeitsraster / possibility grid


 
 
 


geöffnet:
Dienstag - Sonntag
10.30 - 19.00 und nach Vereinbarung



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