Eröffnungsprogramm 12. September 2013
“We're talking about whole new forms of subjectivity here. We're
talking seriously mutated worlds that never existed on this planet
before. And it's not just ideas. It's new flesh.” Donna Haraway
esc medien kunst labor
Eröffnung am Donnerstag, den 12. September 2013, ab 19.00 Uhr
Palais Trauttmansdorff, Bürgergasse 5, 8010 Graz
Impressionen/Impressions
Dr. Marina Grzinic
Künstlerin, Theoretikerin, Professorin an der Akademie der
Bildenden Künste Wien
“A street talk: To act in support of those who struggle for a life
with dignity requires bravery and responsibility”. Eröffnungsrede
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Opening Speech (Text in English)
Eröffnungsrede (Übersetzung in deutscher Sprache)
Let’s strike back and say enough to all these processes of closures,
restrictions, deportations, controls, surveillance. Let’s use art as
and for intervention building new social spaces, temporary communities
and networks of resistance.
From a videofilm Migration, Sex, History: Africa/Europe by
Gržinić/Šmid and Kancler, 2013
Installationen
IL A TOUT DIT (Er hat alles gesagt)
Els Van Riel, Brüssel, Belgien
In IL A TOUT DIT erforscht die Video- und Filmemacherin Els van Riel
die Grundelemente des Kinos – Zeit und Licht – und entwickelt unter
Auslassung jeglichen Symbolismus' oder einer Form des Narrativen eine
Art von neuer ästhetik. Für Els van Riel ist der Projektor
eine zentrale Figur in der cinematographischen Umsetzung ihrer
Installationen. Die mechanische Bildquelle wird präsent, als
wäre sie ein Lebewesen.
“Inevitably, Here”
Pei-Wen Liu
Inevitably, Here ist eine Klanginstallation, die auf Soundscapes
aufbaut, Aufnahmen aus verschiedenen Regionen der Welt. Diese sind in
kleinen Objekten (Petrischalen) „verpackt”, die die Klänge als
QR-Codes in sich tragen. Sie vermitteln die Unmittelbarkeit
akusmatischen Hörens und die Entdeckung eines konkreten
Klangraumes.
Die Arbeit erforscht zeitgenössiche Methoden angewandter Kunst
und Technologien mit freier Software/Open Hardware. “Inevitably,
Here” dringt in den vorhandenen akustischen Raum ein, ohne zu
versuchen, diesen zu ersetzen.
Army of Darkness – algorithmischer Drone-Rock und generative
Klanginstallation
Wernfried Lackner, gullibloon
Zwei E-Gitarren und zwei E-Bässe hängen von der Decke.
Vier Miniroboter bewegen sich autonom durch den Raum unter ihnen,
gerade in der richtigen Höhe, um die Saiten zu erwischen und
dadurch algorithmischen Drone-Rock zu produzieren.
i-Biology revisited
Diane Ludin
i-Biology macht Kreisläufe zwischen Venture Kapital,
Bio-Wissenschaften und der Verbindung mit Regierungsentscheidungen und
Investitionen im aktuellen Technologiemarkt sichtbar. Patentierung ist
ein integraler Bestandteil in der übersetzung von DNA-bezogener
Information in Profit, v.a. wenn es darum geht, die Kriterien zu
überprüfen, nach denen ein Forschungsinhalt verfolgt wird
oder eben nicht.
Performances
Elisabeth Schimana & Noid
Das Band
Eröffnungsbandschneiden // auf dass alle Hindernisse überwunden werden
elise / Elektronik // noid / Cello
Elisabeth Schimana arbeitet als Komponistin, Performerin und
Radiokünstlerin, sie gründete IMA Institut für
Medienarchäologie
http://elise.at/
noids Arbeiten spannen einen weiten Bogen - von Solos zu
Kompositionen für Ensembles, von Klanginstallationen zu Videos. Sein
Instrumentarium ist elektronisch wie akustisch. Konsequent die Grenze
zwischen Musik und Sound Art verweigernd.
http://noid.klingt.org/
Annette Giesriegl
“Vibrations for Room esc“
Stimmperformance. Durch die Erzeugung unterschiedlicher
Klangräume mit ihrer Stimme sendet sie Vibrationen an die neuen
Räumlichkeiten der esc.
Annette Giesriegl ist Stimmperformerin. Sie arbeitet als
Improvisationsvokalistin in unterschiedlichen Ensembles von Avantgarde
Jazz bis frei Improvisierter Musik und anderen Genres.
Ihr Schwerpunkt liegt auf der Erforschung von:
“What the Voice can do“ http://www.annettegiesriegl.at
Anna Kropfelder
von hier ein weiter ins all
Ivan Trenev Akkordeon und Anna Kropfelder Stimme
Anna Neanda und Ivan Taler trafen sich an der Burg zur Musik in Graz
2011.
Von da an musste Ivan Taler, “the world greatest akkordeon player of
2020” so einiges über sich ergehen lassen, da Anna Neanda
(Something inbetween composition and god knows) ihn sofort für
diverse musikalische Projekte in Beschlag nahm.
Zum Glück hat Ivan Taler (alias Ivan Trenev) noch nicht die Ohren
voll.
„von hier ein weiter ins all“ wurde anlässlich der Sommertournee
2013 von Anna Neanda (alias Anna Kropfelder) geschrieben, hat daher
schon einige Strapazen auf sich genommen, hat es jedoch durch
„glückliche Umstände” rechtzeitig zur Eröffnung der esc
nach Graz geschafft.
Martin Rumori
MARTIM-PescADOR
Improvisation mit field-recordings und elektronischen Klängen
Geboren 1976 in Berlin-Pankow. Studium der Musikwissenschaft und
Informatik. 2005–2010 Klanglabor der Kunsthochschule für Medien
Köln,
seit 2011 am IEM Graz. Klanginstallationen und Audio Augmented
Environments mit Soundscapes und (halb-)narrativen Alltagsmaterialien,
Softwareentwicklung im künstlerischen Kontext. Lebt in Judenburg.
Gernot Tutner
Gernot Tutner (aka Henry Bootz) ist seit dem Jahr 2000 als DJ,
Liveperformer und Veranstalter ein aktiver Bestandteil der
elektronischen Musikszene in Graz. Seine Arbeiten reichen vom
Tanzbaren bis zum Abstrakten – "from disco to noise"
Konzert Just friends and lovers
www.fettkakao.com
justfriendsandlovers.muxtape.com
jfalarerecordinganalbum.tumblr.com
Just Friends and Lovers sind Veronika Adamski, Magdalena Gasser und
Lina Gärtner. Das Trio hat im
Sommer 2011 ihre erste Kassette (ein Split Release mit ihren Moskauer
Freundinnen von “Love Is”) auf dem Grazer Tape Label Wilhelm Show Me
The Major Label veröffentlicht – mit der sie prompt Architecture
in Helsinki supportet haben und mit der sie in die Wiener Arena
eingeladen worden sind. Die Band hat darauf hin ihre erste Deutschland
Tour gebucht; ein Video zum Lied Robot veröffentlicht, im
Frühling 2012 eine kleine Slovenien / Kroatien Tour mit ihren
freundinnen Plaided bestritten um dann für den Sommer ihre erste
7“ auf Fettkakao zu veröffentlichen: This Tune (fett030).
Nach dem Release sind Just Friends and Lovers erneut mit ihren
Freundinnen von Plaided auf österreich / Deutschland Tour im
November 2012 gefahren, während Theresa Adamski ein Video zu This
Tune gedreht hat. Anfang 2013 haben sie Teile ihres (jetzt schon
wirklich) riesigen Repertoirs im Ladida Studio mit Christian Sundl in
Graz aufgenommen. Entstanden sind 13 Lieder über
Scharfschützen, Dinosaurier, und alltägliche Arbeit.
DJs
Robert Lepenik, Marufura Fufunjiru
Interventionen
Grit Ruhland
Persecture # 0: Raumuntersuchung – Landung esc
„Raumuntersuchungen" vornehmen – Künstler_innen, Passant_innen,
Besucher_innen befragen – zu ihren Assoziationen, Erfahrungen und
Geschichten der Gegend. Das ganze mit einer Persecture (Performance,
Installation, Lecture) gefiltert, organisiert, angereichert wieder
ausgeben. Eine Präsentationsform finden; sich währenddessen
darüber
austauschen und diskutieren – den Untersuchungsprozess als solchen
abbilden.
Grit Ruhland studierte an der HfBK Dresden Skulptur- und Raumkonzepte
und wurde anschliessend Meisterschülerin von Prof. Martin Honert.
Ihre künstlerische Arbeit basiert auf einem konzeptuellen Ansatz
und umfasst partizipative Projekte, Kunst im öffentlichen Raum,
auditive Installationen, Interviews und Zeichnungen sowie Interaktion
mit wissenschaftlichen Instituten und Themen. Seit 2007 lehrte sie an
Universitäten in künstlerischen Bereichen in Dresden und
Wuppertal.
Gemeinsam mit anderen Akteuren organisiert sie Ausstellungen,
Symposien und Projekte und war an diesen in Deutschland, Estland,
Ungarn, Polen, Russland, österreich, Frankreich, Italien,
Nordirland,
Singapur und Litauen beteiligt.
http://www.eintagsfliegenakrobatik.de/
Ursula Kiesling, Maki Stolberg
“Festival of Bad Portraits”
Wie am Montparnasse an der Strasse sitzen und PassantInnen
Portraitzeichnungen
anbieten Die Portraits können um 50 Cent gekauft werden.
Anschliessend lässt sich jede/r Portraitierte mit dem
entstandenen Portrait fotografieren. Die Fotos werden Gesichter in dem
Moment dokumentieren, in dem sich ein/e Gezeichnete/r mit diesem
Gesicht auseinander gesetzt hat.
Ursula Kiesling, Studium in Wien und Graz, lebt derzeit in Wien,
Mitglied von LTNC, forum stadtpark graz.
Maki Stolberg, lebt und arbeitet in Gutenberg / Steiermark, HS f
Angewandte Kunst bei Peter Weibel und Bernhard Leitner, und
Jürgen Schilling (Museologie) und an der Uni Wien (Philosophie)
Kunstvermittlungstätigkeit u.A. Für ZOOM Kindermuseum Wien,
Graz 03, Kunsthaus Weiz
Gründung und Leitung des KinderForum Stadtpark 2004-2006
2005 Gründung des Instituts für Experimente und Fragen zu
Sozialeinheiten IEFS mit Ursula Kiesling
Mitglied des Forum Stadtpark, des LTNC / Lady Tigers Night Club und
der Broccoli Art Group
http://iefs.at
Heike Kaltenbrunner
„Brot gegen Sätze”
„Brot für einen Satz”
„Brot gegen Sätze”/„Brot für einen Satz" ist ein Tauschgeschäft: Butterbrote
werden gegen Sätze oder Zeichnungen getauscht. Substanzielles
gegen geistige Arbeit und Eigentum.
Heike Kaltenbrunners interdisziplinäre Arbeiten sind in der
Schnittmenge zwischen Medienkunst und Elektroakustischer Komposition,
zwischen Bildhauerei und Klangkunst verortbar, zumeist Technologie
unterstützt. Satelliten sind auch in Fotografie, Konzept- und
Videokunst zu finden. Das sinnliche Erleben, der Moment des Erfahrens
für die Betrachter, der Perzeptionssog also, sind in
Kaltenbrunners Arbeiten zentral, Technologie – Medienkunst im Sinn des
technologischen Pionierdaseins – werden bewusst hintan gehalten.
Gleichzeitig ist die Bezugnahme auf die Medien- und
Klangkunstgeschichte wie zB. auf die Arbeiten von Franz Xaver, Nam
June Paik oder Iannis Xenakis ihr von grosser Bedeutung.
Kern der Arbeit sind objekthafte Raum-Klang-Installationen, die sich
aus der Faszination für Naturphänomene, für das
Universum und für Kulturtechniken im Allgemeinen speisen.
Paradigmatisch dafür stehen die Installationen „über das
Leben und Sterben von Neutronensternen und TV Geräten” und “looks
like music”. Weniger Provokation als das Ermöglichen eines
magischen Moments ist Ziel.
Sie stellte unter anderem in Belfast, Dresden, Wien und Berlin aus,
spielte Live- Elektronik beim „Geräusch Orchester der ELAK“ und
nahm an Projekten wie „Audiomobile“, „Raptor Reloaded“, „Dinge die
Klänge machen“ und „the HUB“ – einem Versuch zur Erschaffung
eines Zeit-Objektes – teil.
Zusammenarbeit u.a. mit: Stefan Fraunberger, Susanna Gartmayr, Arnold
Noid Haberl, Peter Kutin, Margarete Neundlinger, Benjamin Omerzell,
Christian Rainer, Andrea Sodomka...
http://www.heikekaltenbrunner.com
Milla Millers
Gekauft
Semantik der Leidenschaften #1. Ein Wort ist ein Wort ist ein Wort.
Milla Millers, * 1971 in Graz
Künstlerin, Kuratorin, Kulturarbeiterin, lebt und arbeitet in
Schwarzau, Südoststeiermark
http://diemuehle.mur.at
Doris Jauk-Hinz
„Trans-Lokation”
8 Geh-Minuten - 808 Schritte sind repräsentiert durch 808 rote
Quadrate, die in ihrer Reihung eine Linie an den Glasflächen ergeben.
Das Auflösen dieser Linie und die kollektive Neuordnung durch
PartizipientInnen werden als performative Besetzung der neuen
Räumlichkeiten initiiert.
Doris Jauk-Hinz ist Medienkünstlerin und studierte an der Univ. für
angewandte Kunst, Wien. Die Dekonstruktion verschiedener
Genderpositionen und deren soziale Verstärkungen sind Inhalt ihrer
intermedialen Installationen; diese Installationen intendieren, dichte
individuelle Erfahrungen sozio-politischer Subjekte und Strukturen zu
ermöglichen. Co-Gründerin von grelle musik mit Werner Jauk, Mitglied
von Eva & Co; 2004 – 2007 mur.at Vorstandsmitglied, seit 2005
Vizepräsidentin von W.A.S. (Women's Art Support) 2001 Artist in
Residence, UMAS United Media Arts, Durham/Ontario, Kanada; 2011 Artist
in Residence, Judenburg.
http://jauk-hinz.mur.at/
Öffnungszeiten
Dienstag - Freitag 14.00 - 19.00 Uhr und nach Vereinbarung
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